Kraut- und Braunfäule an Tomate

Schadbild

Im Sommer zeigen Tomaten während oder nach feuchten Witterungsperioden auf den Blättern anfangs grau-grüne, später braune Flecken; einzelne Fiederblättchen sterben ganz ab. Auch an den Blattstielen und am Stängel findet man meist scharf abgegrenzte dunkelbraune Stellen.

Die noch unreifen Früchte weisen graugrüne, bis schmutzigbraune, runzelige Stellen auf, an denen das Fruchtfleisch verhärtet. Reife Tomaten sind ebenfalls etwas ledrig oder runzelig und zum Teil ist das Fruchtfleisch bräunlich eingefärbt.

Da die Krankheit unter feuchten Witterungsbedingungen sehr schnell voranschreitet, können die Tomatenpflanzen innerhalb kurzer Zeit zusammenbrechen. Es ist aber auch möglich, dass ein beginnender Befall durch trockenes Sommerwetter gestoppt wird.

 

Kraut- und Braunfäule an Tomate - Schadbild an Blättern

Kraut- und Braunfäule an Tomate - Schadbild an Blättern

Kraut- und Braunfäule an Tomate - Schadbild an Früchten

Kraut- und Braunfäule an Tomate - Schadbild an Früchten

Kraut- und Braunfäule an Tomate - Schadbild an Früchten

Kraut- und Braunfäule an Tomate - Schadbild am Stängel

Erreger

Die Kraut- und Braunfäule der Tomate wird vom gleichen Pilz verursacht wie die Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel dem Pilz Phytophthora infestans. Da der Pilz auf Feuchtigkeit angewiesen ist, kommt es vor allem in regenreichen Sommern oder zum Ende der Kulturzeit im September zu Infektionen. Der Pilz überwintert im Boden und in zersetzendem Pflanzgut, zudem können sich die Sporen über den Wind verbreiten. Die Sporen keimen nur bei hoher Luftfeuchte >90% bzw. tropfnassem Pflanzengewebe.

Bekämpfung

Allgemeine Bekämpfungshinweise

Beim Einpflanzen der Jungpflanzen kann man auf dem Beet eine etwa 5-10 cm dicke Grasschnittschicht verteilen um zu verhindern das Spritzwasser vom Boden auf die Pflanzen trifft und Sporen aus dem Boden aufnimmt. Dabei kann die Jungpflanze mit der Pilzerkrankung infiziert werden. Im Laufe des Sommers wird der Grasschnitt abgebaut und dient damit als Mulchschicht und auch als Gründüngung.

Ab Ende Juni ist bei feuchtem Wetter mit Infektionen zu rechnen. Alle Maßnahmen, die dazu beitragen die Pflanzen trocken zu halten, bzw. das schnelle Abtrocknen fördern, dienen dazu, Infektionen mit dem Schadpilz zu verhindern. Zu dicht stehende Pflanzenbestände führen zu einer schnellen Ausbreitung der Krankheit, daher sind folgende Anbau- und Pflegemaßnahmen auch zur Reduktion des Befalls sinnvoll:

 

  • Überdachung z.B. mittels Tomatenhaus, hoher Folientunnel, Dach, Gewächshaus
  • Pflanzen nicht zu dicht pflanzen
  • regelmäßig ausgeizen, max. 2-triebig erziehen
  • die unteren Blätter bis zum untersten Fruchtstand entfernen
  • Pflanzen nur unten auf dem Boden gießen, übermäßiges Spritzen vermeiden

In Gewächshäusern und Folienhäusern für Tomaten sind die Pflanzen zwar vor Regen geschützt, Tau auf Blättern und Früchten, der durch die Verdunstung der Pflanzen entsteht, reicht aber für die Entwicklung der Krankheit vollkommen aus. Aus diesem Grund sind die Gewächshäuser besonders während kühler und feuchter Witterungsperioden ausreichend zu lüften.

Seit einiger Zeit werden Tomatensorten angeboten, die eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Erreger haben. Bisher handelt sich bisher zwar nur um sehr wenige Sorten. In Zukunft könnte sich das aber ändern. 

Eine Liste geeigneter Sorten bietet die Bayrische Gartenakademie.

Es gibt auch einige Präparate die ab Befallsbeginn eingesetzt werden können. Hier is allerdings die Wartezeit zu beachten - das ist die Zeit die ab der letzten Behandlung bis zur Ernte der Tomaten abgewartet werden muss - hier oftmals einige Tage. Zudem sind manche Präparate nur für den Einsatz im Gewächshaus zugelassen.

Pflanzenschutzmittel
  • Compo Ortiva Spezial Pilz-frei (Azoxystrobin)
  • Fungisan Rosen- und Gemüse-Pilzfrei (Azoxystrobin)
  • Gemüse-Pilzfrei Saprol (Azoxystrobin)
  • Revus Garten bzw. COMPO Pilz-frei Revus (Mandipropamid)
  • Infinito bzw. Bayer Garten Gemüse-Pilzfrei Infinito (Propamocarb + Flupicolid)