Trauermücken

Schadbild

Um die Zimmerpflanzen und bei der Anzucht von eigenen jungen Gemüse- und Zierpflanzen schwirren sehr kleine schwarze "Fliegen" umher, sitzen am Fenster/Anzuchtkasten oder fliegen vorm Bildschirm. Im Substrat der Pflanzen schlängeln sich kleine dünne weiße Larven. Die glasig wirkenden Trauermückenlarven fressen an den Wurzeln der Topfpflanzen oder Jungpflanzen. Sie kommen insbesondere in feuchtem Substrat vor. Die Trauermücken werden z.B. beim Kauf neuer Zimmerpflanzen eingeschleppt oder sie kommen bereits im Substrat vor, welches für die Anzucht eigener Pflanzen verwendet wird.

 

Trauermückenpaarung

Gelbfalle mit Trauermücken

Trauermücken

Trauermücke

Trauermücke

Trauermückenlarve

Schädling

Die Trauermücken gehören zur Unterordnung der Mücken und bilden eine sehr artenreiche Familie. Sie sind sehr klein (etwa 2-4 mm groß), schlank und dunkel bis schwarz gefärbt. Sie kommen bevorzugt in feuchter, humoser Erde vor. Hier legen sie ihre Eier ab und in dem feuchten Substrat entwickeln sich die hellen, transparenten Larven mit schwarzer Kopfkapsel. Die Larven ernähren sich von den feinen Pflanzenwurzeln, führen aber in der Regel nicht zu Pflanzenschäden, ausgenommen Jungpflanzen.

Die Trauermücke kann nur bei feucht gehaltenen Jungpflanzen und zu feuchter Aussaatschälchen Pflanzenschäden verursachen. In der Regel werden die Pflanzen durch zu viel gießen geschädigt. Bei zu feuchter Erde oder gar Staunässe kommt es zu vielen möglichen Infektionen der Pflanze mit Fäulniserregern. Die fehlende Durchlüftung des Bodens bei Staunässe führt zum Absterben der Feinwurzeln.

Bekämpfung

Allgemeine Bekämpfungshinweise

Der Befall lässt sich bereits minimieren in dem man die Pflanzen angepasst gießt. Im trockenen Substrat können sich die Larven nicht gut fortbewegen. Befallene Pflanzen von unten in den Untersetzer oder Übertopf wenig gießen, damit bleibt die obere Erdschicht im Topf trocken.  Das überschüssige Wasser später entfernen um Staunässe zu vermeiden. Indem man das Substrat möglichst trocken hält bzw. auf ein Pflanzengranulat umstellt, kann man den Trauermückenbefall wirksam vermindern. Im Winter benötigen die Pflanzen aufgrund der geringeren Lichteinstrahlung weniger Wasser als in den Sommermonaten, deshalb sind die Topfballen länger durchfeuchtet. Auch torffreie Substrate sind aufgrund ihrer Zusammensetzung bestehend aus Kompost, Holzfasern, usw. länger feucht als andere Substrate.

Mit Gelbtafeln werden die erwachsenen Trauermücken angelockt und bleiben kleben.

Eine Schicht feiner Sand auf der oberen Erdschicht erschwert die Eiablage im Substrat der Topfpflanze.

Eine Bekämpfung kann auch mit Nützlingen erfolgen:

  • Nematoden (Steinernema feltiae)
  • Raubmilben (z.B. Macrocheles robustulus, Hypoaspis miles, Hypoaspis aculeifer)
Bekämpfung mit Nützlingen
Nematoden Raubmilben
Temperatur 10-28 °C 15-32°C
Verhalten sucht aktiv TM-Larven sucht aktiv TM-Larven
Substrat regelmäßig feucht halten möglichst trocken halten
Wirkungsdauer 3-4 Wochen 3-4 Wochen
Anwendung angießen streubar
Wirkgeschwindigkeit schnell langsam
Einsatz besser in Jungpflanzen, bei hohem befallsdruck bzw. vorbeugend besser in Dauerkulturen/Topfpflanzen
Hinweis lichtempfindlich, morgens oder abends ausbringen kann auch ohne Nahrung eine gewisse Zeit überdauern

 

Die aufgelisteten Präparate sind für Zimmerpflanzen zum Gießen.

Pflanzenschutzmittel
  • Bio-Schädlingsfrei Neem von Bayer Garten und Naturen (Azadirachtin)
  • Celaflor Schädlingsfrei Neem (Azadirachtin)
  • COMPO Bio Insekten-frei Neem (Azadirachtin)
  • Lizetan AZ Schädlingsfrei (Azadirachtin)
  • NeemAzal-T/S (Azadirachtin)
  • Spruzit TrauermückenFrei (Azadirachtin)