Schneckenbekämpfung

Stand: 01.07.2025

Nur nach guter Rückverfestigung und bei feinkrümeligem Saatbeet erzielt die Schneckenbekämpfung ausreichenden Erfolg. Nach Raps, bei Mulchsaatverfahren oder wenn das Stroh auf der Fläche verblieben ist, sind gute Unterschlupfmöglichkeiten für Schnecken gegeben und das Schadrisiko ist entsprechend hoch. Die kleinen Ackerschnecken können dabei Regenwurmgänge als Unterschlupf nutzen. Von der Keimung bis zum Keimblattstadium, ev. auch bis 4-Blattstadium, kann akuter Schneckenbefall bis zum Totalausfall führen und wird ohne Kontrollmaßnahmen oft zu spät bemerkt. Bei Verwendung von Kontrollfolien o.ä. mit untergelegtem Schneckenkorn zur Überprüfung der Aktivität kann hingegen schneller auf beginnenden Befall auch von Kleinschnecken reagiert werden. Bei Befallsfeststellung ist umgehend eine Bekämpfung vorzunehmen. Bei anhaltendem Befall muss eine zweite Bekämpfung folgen. Eine Schadschwelle, ab der eine Bekämpfung empfohlen wird, gibt es bisher nicht. Besonders gefährdete Flächen sind Feldränder und Böden mit hohem Tongehalt, welcher trotz Bearbeitung grobschollig bleibt.
Metaldehyd entzieht der Schnecke Feuchtigkeit, sie trocknet aus. Metaldehyd wirkt am besten bei nicht zu nassem Wetter zwischen 10 - 18 °C.
Eisen III Phosphat lässt bei hohen Temperaturen in der Wirkung nach.  Schnecken stellen nach der Aufnahme den Fraß ein und verkriechen sich im Boden, sterben dort ab und sind daher kaum zu finden.

Nasspressungen sind teurer als die wenig regenbeständigen Trockenpressungen, bei wechselhafter oder regnerischer Witterung, also "Schneckenwetter", aber zu bevorzugen. Bestandeskontrollen müssen auch nach einer erfolgreichen Behandlung fortgeführt werden.

Kalkstickstoff zur Saat hat zwar einen Effekt auf die Schneckenaktivität und Eigelege, häufig ist bei stärkerem Schneckenauftreten die Wirkung aber nicht ausreichend. Zudem ist die Stickstoffdüngung bei der N-Bedarfsermittlung zu berücksichtigen.  

Ausbringen nach der Saat bedeutet für die Schnecken, es gibt keinen Nahrungsalternative, nur das Schneckenkorn kann/muss gefressen werden. 

Streutabellen sind im Internet bei den Produktbeschreibungen der Präparate einzusehen.