Tierische Schaderreger / Virosen an Wintergerste
Stand: 01.09.2024
Wegen vermehrten Mulchsaaten allgemein Zunahme von Feldmäusen.
Wegen Ausdehnung des Maisanbaus und des Zwischenfruchtanbaus Zunahme von Virosen.
Schaderreger | Auftreten | Schaden | Bekämpfung | Hinweise |
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Feldmäuse | Mulch - u. Direktsaaten, neben Grünland- u. Brachflächen, Wegrändern | Ausdünnung der Bestände | Giftweizen; u.a. zinkphosphidhaltige Mittel Auflagen beachten. Stoppelbearbeitung. | auf verdeckte Ausbringung achten um Aufnahme durch Vögel u.a. Tiere zu vermeiden. Sitzkrücken für Greifvögel aufstellen |
Gelbmosaikvirus BaMMV und BaYMV Typ 1 und BaYMV - Typ 2 bodenübertragbar | Aus Boden mit langjährigem Gerstenanbau. Bodenbürtiger Pilz überträgt Virus. Ausbreitung auf Fläche in Bodenbearbeitungsrichtung und Verschleppung mit Bearbeitungsgeräten. Bodenvernässung begünstigt Symptomentwicklung. | reduziertes Pflanzenwachstum, reduzierter Ertrag | virusresistente Sorten, bei guter N-Düngung und wüchsiger Witterung wachsen Symptome teils aus. > siehe Tabelle unten | gute Bodenstruktur reduziert Symptomausbildung |
Gelbverzwergungsvirus der Gerste (BYDV-PAV) durch Blattlausarten übertragen | bei Frühsaaten und warmen Herbsttemperaturen mit starkem Läuseauftreten in angrenzendem Mais/Ausfallgetreide. | im Herbst bei Starkbefall an Gerste Vergilbungen, an Weizen, Triticale und Roggen Rötungen. Sonst ab März Vergilbungen von Blattspitzen, streifige Vergilbung der Blätter, Zwergwuchs, gelbe Pflanzennester, die zunehmend größer werden. Bei Spätinfektionen im Frühjahr färben Fahnenblätter rot. Verringertes Wurzelwachstum. Weniger Ähren, geringeres TKG. | Keine insektiziden Beizen vorhanden. Gegen den Vektor Läuse mit Teppeki. Möglichst wegen Resistenzrisiko nicht mit Pyrethroiden. Problem beim Einsatz von Insektiziden ist, dass Infektionen ab Auflauf bis November stattfinden könnten! BYDV-resistente/tolerante Sorten berücksichtigen. Züchterische Weiterentwicklung ist gegeben. | Frühsaaten im Herbst vermeiden; besonders in wärmeren Lagen oder angrenzend an grüne Brücken mit Zwischenfrüchten und Rauhafer, Ausfallgetreide. Ausfallgetreide vernichten. Mais ist Wirtspflanze. |
Weizenverzwergungsvirus (WDV) durch Zikadenarten übertragen | bei trocken-warmen Herbstwitterungen Besiedelung über angrenzenden Mais/Ausfallgetreide | nesterweise gestauchte Pflanzen mit fleckigen Blättern schon im Herbst und starker Bestockung | Vektor/Überträger Zikaden schlecht bekämpfbar | Frühsaaten vermeiden. Besonderes Risiko in wärmeren Lagen und angrenzend an "grüne Brücken" |