Stand: 10.06.2022
Voraussetzung für von Motten, Käfern und Milben freien Getreidelagern ist die gründliche Reinigung der Läger und Beseitigung von Getreideresten aus dem Vorjahr.
Anschließend kann die Behandlung der leeren Räume mit einem zugelassenen Mittel erfolgen.
Für Begasungen ist eine behördliche Genehmigung erforderlich, die Durchführung der Maßnahme darf nur über konzessionierte Firmen mit Fachpersonal erfolgen. Begasungsmittel für diesen Zweck sind hier nicht aufgeführt.
Die Einlagerung von Getreide mit weniger als 14 % Feuchte muss angestrebt werden, ebenso sollten die Temperaturen im Lager langfristig 10 °C nicht übersteigen. Daher ist die Belüftung nach der Einlagerung bei kühlen Temperaturen sinnvoll, um das relativ warm geerntete Getreide abzukühlen. Bei warmen Sommertemperaturen enthält die Luft deutlich mehr Wasser als bei niedrigen Nachttemperaturen. Deshalb darf diese warme, wasserreiche Luft nicht über die Belüftung in das Getreidelager gelangen.
Nützlingseinsatz:
Gegen verschiedene Getreidevorratsschädlinge wie Kornkäfer, Getreidemotten, Getreideplattkäfer, Bohnenkäfern u.a. können auch Nützlinge eingesetzt werden. Voraussetzung ist ein nicht zu starker Ausgangsbefall. Sonst muss eine chemische Behandlung zuvor erfolgen. Eier - oder larvenparasitierende Schlupfwespen können nach Bestimmung des konkreten Schädlings eingesetzt werden. Die Ausbringung der jeweiligen Nützlinge muss nach vorgegebenem Schema der Nützlingsanbieter erfolgen. Begleitend zeigen Pheromonfallen die Aktivität der Schädlinge an.
Die Ausbringung in Getreidelagern ab März bis Oktober muss eingeplant werden. In einem Temperaturbereich von 15°C bis 30°C (35°C ?) mit Optimum um 25°C sind die Nützlinge aktiv.
Auswahl von Anbietern:
amwnuetzlinge.de
biofa-profi.de/de/nuetzlinge.html
Mittel gegen Vorratsschädlinge zur Behandlung während der Ein- oder Umlagerung , Auswahl
Mittel | Wirkstoff | Anwendung | gegen | Aufwandmenge | Hinweise | Auflagen |
---|---|---|---|---|---|---|
K-Obiol EC25 | 25 g/l Deltamethrin | bei Umlagerung auf dem Förderband auf den Fördergutstrom spritzen |
Insekten | bis 6 Monate Schutzdauer: 1 l mit 99 l Wasser auf 100 Tonnen Getreide bis 12 Monate Schutzdauer: 2 l mit 98 l Wasser auf 100 Tonnen Getreide |
Wartezeit zwischen Anwendung und Nutzung ist nicht erforderlich (F) |
max. 1 x pro Jahr, Xn, N |
Talisma EC | 80 g/l Cypermethrin 228 g/l Piperonylbutoxid |
bei Umlagerung auf dem Förderband |
Insekten | 2 Liter je 100 Tonnen mit 10 bis 250 Litern Wasser je 100 Tonnen Getreide |
Wartezeit zwischen Anwendung und Nutzung ist nicht erforderlich (F) |
1 x pro Jahr für die Kultur |
Silicid | 1000 g/kg Kieselgur | bei Ein-und Umlagerung auf dem Förderband bei Befallsgefahr |
Insekten und Milben |
1 kg pro Tonne einmischen mit Dosiergerät oder von Hand |
Wartezeit zwischen Anwendung und Nutzung ist nicht erforderlich (F) |
max. 1 x pro Jahr, B3 |
bei Ein-und Umlagerung auf dem Förderband bei Befall |
Insekten und Milben |
2 kg pro Tonne einmischen mit Dosiergerät oder von Hand |
Wartezeit zwischen Anwendung und Nutzung ist nicht erforderlichn (F) |
max. 1 x pro Jahr, B3 |
Mittel gegen Vorratsschädlinge im Lager, Auswahl
Mittel | Wirkstoff | Anwendung | gegen | Aufwandmenge | Hinweise | Auflagen |
---|---|---|---|---|---|---|
K-Obiol EC25 | 25 g/l Deltamethrin | vor der Einlagerung in leeren Räumen für trockene Hülsenfrüchte und vorratslagerndes Getreide |
Insekten | 60 ml für 100 m² Fläche. bei glatten Oberflächen mit 5 l Wasser, bei rauhen Oberflächen mit 10 l Wasser |
Wartezeit zwischen Anwendung und Nutzung ist nicht erforderlich |
max 1 x pro Jahr, Xn, N |
Talisma EC | 80 g/l Cypermethrin 228 g/l Piperonylbutoxid |
vor Einlagerung in leeren Räumen | Insekten | 30 ml/100 m² bei glatten Oberflächen mit 3,3 - 5 Liter Wasser je 100 m² 60 ml/100 m² bei rauhen Oberflächen mit 3,3 - 5 Liter Wasser je 100 m² |
Festsetzung einer Wartezeit ist ohne Bedeutung | 1 x je Jahr in dieser Kultur |
Silicid | 1000 g/kg Kieselgur | vor der Einlagerung bei Befallsgefahr oder Befall |
Insekten und Milben |
10 Gramm pro m² mit Stäubepistole, Motorgetrieben |
Wartezeit zwischen Anwendung und Nutzung ist nicht erforderlich |
max. 10 x pro Jahr, B3 |
Dedevap plus | 11,45 g/l Pyrethrine 68,67 g/kg Piperonylbutoxid |
in Speichern in Anwesenheit von Getreide |
Motten, Käfer |
Motten: 1 Dose /1000 m³ nebeln Käfer: 4 Dosen/ 1000 m³ |
- |
je nach Indikation |
Insektenil- Raumnebel- fuerte u.a. |
4 g/l Pyrethrine | in Speichern in Anwesenheit von Getreide |
Käfer | 600 ml/100 m³ heiß - oder kaltnebeln, mindestens 6 Stunden Einwirkzeit |
Wartezeit zwischen Anwendung und Nutzung ist nicht erforderlich |
max. 3 x, Xn, N |
Motten | 100 ml/100 m3 6 Stunden Einwirkzeit keine Dauerwirkung |
Wartezeit zwischen Anwendung und Nutzung ist nicht erforderlich |
max. 10 x, Xn, N |
Gebrauchsanleitung beachten.