Vorratsschutz

Stand: 18.06.2025

Voraussetzung für von Motten, Käfern und Milben freien Getreidelagern ist die gründliche Reinigung der Läger und Beseitigung von Getreideresten aus dem Vorjahr.
Anschließend kann die Behandlung der leeren Räume mit einem zugelassenen Mittel erfolgen.
Für Begasungen ist eine behördliche Genehmigung erforderlich, die Durchführung der Maßnahme darf nur über konzessionierte Firmen mit Fachpersonal erfolgen. Begasungsmittel für diesen Zweck sind hier nicht aufgeführt.
Die Einlagerung von Getreide mit weniger als 14 % Feuchte muss angestrebt werden, ebenso sollten die Temperaturen im Lager langfristig 10 °C nicht übersteigen. Daher ist die Belüftung nach der Einlagerung bei kühlen Temperaturen sinnvoll, um das relativ warm geerntete Getreide abzukühlen. Bei warmen Sommertemperaturen enthält die Luft deutlich mehr Wasser als bei niedrigen Nachttemperaturen. Deshalb darf diese warme, wasserreiche Luft nicht über die Belüftung in das Getreidelager gelangen.
Bei eigener Ausbringung ist unbedingt auf die in der Gabrauchsanleitung beschriebene Schutzausrüstung zu achten, da sonst gesundheitliche Probleme auftreten können.
Wiederbetretungsfrist sowie maximaler Aufenthalt in den behandelten Räumen sind zu beachten.

Nützlingseinsatz:

Gegen verschiedene Getreidevorratsschädlinge wie Kornkäfer, Getreidemotten, Getreideplattkäfer, Bohnenkäfern u.a. können auch Nützlinge eingesetzt werden. Voraussetzung ist ein nicht zu starker Ausgangsbefall. Sonst muss eine chemische Behandlung zuvor erfolgen. Eier - oder larvenparasitierende Schlupfwespen können nach Bestimmung des konkreten Schädlings eingesetzt werden. Die Ausbringung der jeweiligen Nützlinge muss nach vorgegebenem Schema der Nützlingsanbieter erfolgen. Begleitend zeigen Pheromonfallen die Aktivität der Schädlinge an.
Die Ausbringung in Getreidelagern ab März bis Oktober muss eingeplant werden. In einem Temperaturbereich von 15°C bis 30°C (35°C ?) mit Optimum um 25°C sind die Nützlinge aktiv.

Auswahl von Anbietern:

Mittel gegen Vorratsschädlinge zur Behandlung während der Ein- oder Umlagerung , Auswahl

 

MittelWirkstoffAnwendunggegenAufwandmengeHinweiseAuflagen
K-Obiol EC25
 
25 g/l Deltamethrinbei Umlagerung auf dem 
Förderband auf den 
Fördergutstrom spritzen
Insektenbis 6 Monate Schutzdauer:
1 l mit 99 l Wasser auf 100 Tonnen Getreide
bis 12 Monate Schutzdauer:
2 l mit 98 l Wasser auf 100 Tonnen Getreide
Wartezeit zwischen Anwendung 
und Nutzung ist
nicht erforderlich (F)
max. 1 x 
pro Jahr,
Xn, N
Talisma EC80 g/l Cypermethrin
228 g/l Piperonylbutoxid
bei Umlagerung auf dem
Förderband
Insekten2 Liter je 100 Tonnen
mit 10 bis 250 Litern Wasser je 100 Tonnen Getreide
Wartezeit zwischen Anwendung 
und Nutzung ist
nicht erforderlich (F)
Schutzausrüstung nach Gebrauchsanleitung tragen.
1 x pro Jahr
für die Kultur
Silicid1000 g/kg Kieselgurbei Ein-und Umlagerung auf dem 
Förderband bei Befallsgefahr
Insekten 
und
Milben
1 kg pro Tonne einmischen mit Dosiergerät
oder von Hand
Wartezeit zwischen Anwendung 
und Nutzung ist
nicht erforderlich (F)
Partikelfiltrierende Halbmaske FFP3 oder Halbmaske mit Partikelfilter P3 tragen beim Umgang.
max. 1 x 
pro Jahr, B3
bei Ein-und Umlagerung auf dem 
Förderband bei Befall
Insekten 
und
Milben
2 kg pro Tonne einmischen mit Dosiergerät
oder von Hand
Wartezeit zwischen Anwendung 
und Nutzung ist
nicht erforderlichn (F)
max. 1 x 
pro Jahr, B3
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Mittel gegen Vorratsschädlinge im Lager, Auswahl

 

MittelWirkstoffAnwendunggegenAufwandmengeHinweiseAuflagen
K-Obiol EC25
 
25 g/l Deltamethrinvor der Einlagerung in leeren 
Räumen für trockene Hülsenfrüchte 
und vorratslagerndes Getreide
Insekten60 ml für 100 m² Fläche.
bei glatten Oberflächen mit 5 l Wasser,
bei rauhen Oberflächen mit 10 l Wasser
Wartezeit zwischen Anwendung
und Nutzung ist
nicht erforderlich
max 1 x pro Jahr,
Xn, N
Talisma EC80 g/l Cypermethrin
228 g/l Piperonylbutoxid
vor Einlagerung in leeren RäumenInsekten30 ml/100 m² bei glatten Oberflächen
mit 3,3 - 5 Liter Wasser je 100 m²
60 ml/100 m² bei rauhen Oberflächen
mit 3,3 - 5 Liter Wasser je 100 m²
Festsetzung einer Wartezeit ist ohne Bedeutung.
Schutzausrüstung nach Gebrauchsanleitung
tragen.
1 x je Jahr
in dieser Kultur
Silicid1000 g/kg Kieselgurvor der Einlagerung bei Befallsgefahr 
oder Befall
Insekten
und
Milben
10 Gramm pro m² berechnen für Wände, Decken, Böden. Mit Stäubepistole,
kompressor- oder motorgetrieben.
Wartezeit zwischen Anwendung 
und Nutzung ist nicht erforderlich.
Partikelfiltrierende Halbmaske FFP3 oder Halbmaske 
mit Partikelfilter P3 tragen beim Umgang. Anwendungsbestimmungen bzgl. betretung und Arbeitszeit beachten !
max. 10 x pro Jahr,
B3
Dedevap plus11,45 g/l Pyrethrine
68,67 g/kg 
Piperonylbutoxid
in Speichern in Anwesenheit von 
Getreide
Motten, Käfer

Motten: 1 Dose /1000 m³ nebeln

Käfer: 4 Dosen/ 1000 m³ nebeln

Schutzausrüstung nach Gebrauchsanleitung
tragen.
je nach Indikation 
unterschiedliche
Anwendungshinweise beachten.
Insektenil-
Raumnebel-
fuerte
u.a.
4 g/l Pyrethrinein Speichern in Anwesenheit 
von Getreide
Käfer600 ml/100 m³ heiß - oder kaltnebeln,
mindestens
6 Stunden Einwirkzeit
Wartezeit zwischen Anwendung
und Nutzung ist nicht erforderlich.
Schutzausrüstung
nach Gebrauchsanleitung tragen.
max. 3 x,
Xn, N
Motten100 ml/100 m3
6 Stunden Einwirkzeit
keine Dauerwirkung
Wartezeit zwischen Anwendung
und Nutzung ist nicht erforderlich.
Schutzausrüstung nach Gebrauchsanleitung tragen.
max. 10 x,
Xn, N
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Gebrauchsanleitung beachten.