Stand: 14.12.2022
Schaderreger |
Auftreten des Schaderregers | Schaden | allgemeine Bekämpfungshinweise |
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Schnecken | Herbst ab Aussaat, besonders nach Raps |
Fraß der Keimlinge, Ausdünnung des Bestandes |
Rückverfestigung des Saatbeetes, Ausbringung von Schneckenkorn (Wirkstoffe Metaldehyd, Eisen-III-phosphat) |
Feldmäuse | Herbst ab Aussaat bis Frühjahr, bei nicht wendender Bodenbearbeitung stärkeres Auftreten. Neben Ackerrandstreifen, Böschungen, Gräben, Nichtkulturland erhöhtes Befallsrisiko. |
Fraß der Saatkörner und Pflanzen, nesterweise Ausdünnung |
frühe Ausbringung von Zinkphosphid-Giftweizen mit Legeflinte, von Feldmitte her Behandlung beginnen. Nicht offen auslegen/ausbringen. |
Blattläuse | Risiko im Herbst ab 1. Blatt des Getreides. Besonders bei starkem Läusebefall in benachbartem Mais. Greeningflächen mit Rauhafer ist Risikofaktor ebenso wie Ausfallgetreide im Raps. Warmes Oktoberwetter fördert Auftreten und Ausbreitung. Nach mildem Winter kurz nach Vegetationsbeginn (erwachsene Läuse können dann überwintern), bei normalem Winter ab Mai (Populationsaufbau aus Eier dauert einige Wochen) weiterer Populationsaufbau. |
Im Herbst und frühem Frühjahr Übertragung von Viren, zum Ährenschieben und zur Blüte dann Saugschäden. Schwärzepilzebesiedelung wegen Honigtauauscheidungen der Läuse. |
im Herbst in Nachbarschaft von mit Läusen befallenen Maisflächen Spritzung. Problem: Terminierung des Insektizideinsatzes. Insektizide wirken nur ca. 7 Tage. Daher nur Behandlung bei Befall. Routinebehandlung kann erfolglos bleiben. Im Frühjahr ab Mitte Ährenschieben Spritzung bei 20 % befallener Pflanzen, ab Blüte bei 50 % befallener Pflanzen. Ev. Teilflächen/Randbehandlung ausreichend. Nützlinge: Marienkäfer(larven), Schwebfliegen, Florfliegenlarven, Schlupfwespen. |
Getreidelaufkäfer | ab Auflauf der Getreidepflanzen im Herbst bis April; zur Milchreife (vereinzelt) |
Larvenfraß, nachtaktiv, geringer auch Käferfraß an auflaufenden Getreidepflanzen. Kaufraß an den Blättern, Blattrippen bleiben als zusammengeknäulte Klumpen an Bodenoberfläche zurück. Erkennbar sind bleistiftdicke 10-30 cm lange senkrechte Gänge im Boden. Häufig mehrere Jahre an gleicher Stelle schädigend |
Behandlung im Herbst mit Pyrethroiden abends/nachts gegen Blattläuse mit mit Nebenwirkung und teils nur mäßigem Erfolg gegen Laufkäfer. Intensive Stoppelbearbeitung vor Aussaat und Anwalzen nach der Saat oder im Frühjahr erschwert Ausbreitung. |
Eulenraupen (des Schmetterlings u.a. Hausmutter.) |
hauptsächlich an Winterweizen nach Rapsvorfrucht. Schlupf der Larven ab September. | Fraß an auflaufenden Pflanzen im Herbst. | Vorbeugend Ausfallraps vor Weizen früh beseitigen. Insektizide mit Indikation beißende Insekten haben Teilwirkung. |
Brachfliege | in Spätsaaten nach Zuckerrüben, Kartoffeln bei sehr lockeren Böden |
Ab Februar vergilben mehrerer Herztriebe (Unterschied zur Fritfliege), Ausdünnung der Bestände | für gut abgesetztes, rückverfestigtes Saatbeet sorgen. Auf lockeren Böden im Frühjahr walzen. |
Fritfliege | in Frühsaaten von Winter- und Spätsaaten von Sommergetreide | Herzblatt vergilbt, lässt sich herausziehen, Nur 1 Trieb befallen (Unterschied zur Brachfliege) |
Wintergetreide spät, Sommergetreide früh in gut abgesetztes Saatbett säen. N-Düngung geschädigter Flächen. Auf lockeren Böden im Frühjahr walzen |
Sattelmücke | ab Ende Mai während des Schossens | Wuchshemmung und schlechte Kornausbildung, gefährdet besonders weizenbetonte Fruchtfolgen mit später Reife. Je später das Auftreten, desto geringer der Schaden. |
Pyrethroidbehandlung bei Eiablage (rostrote Eier parallel zu Blattadern) oder noch gegen schlüpfende Larven. Schadschwelle 20 % befallene Pflanzen oder 5 Eier/Halm. |
Thripse | ab Ende Schossen | Saugschäden, geringeres TKG | ab 5 Larven / Ähre, Larven hinter Blattscheide werden durch Insektizide kaum erfasst. |
Getreidehähnchen | ab April bis Ährenschieben | streifenförmiger Schabe/Fensterfraß an Blättern. | Schadschwelle: 1 Larve auf 2 Fahnenblättern oder 10 % zerstörte Fahnenblattfläche |
Gallmücken | ab Ährenschieben bis Blüte | Saugen der Larve in Kornanlage | Schadschwelle: 1 Gelbe Weizengallmücke oder 2 Orangrote Weizengallmücken pro Ähre abends bei Windstille. |
Virosen | |||
a.
und andere
c. |
Jedes Jahr möglich ! a. BaYDV wird von verschiedenen Blattlausarten (Haferblattlaus, Große Getreideblattlaus, Bleiche getreideblattlaus) bei warmem Wetter ab Ende September auf Gerste und frühen Weizen übertragen. Virusbeladene Läuse übertragen von Maisbeständen (rötliche Blätter können Befallshinweis sein) oder Ausfallgetreide, Zwischenfrüchten aus Greeningflächen, Wegrändern, Biotopen. b. WDV wird von Zikaden bei warm-trockenem Wetter auf gerade aufgelaufene Weizen - und Gerstenpflanzen von Ausfallgetreide oder Gräsern übertragen. (aber nicht alle Zikaden fungieren als Virusvektoren) hauptsächlich im Herbst, weniger im Frühjahr. c. bodenbürtig durch Pilz übertragene Viruserkrankung. Wird durch Bodenbearbeitung in Bearbeitungsrichtung über die Jahre auf der Fläche verbreitet. |
Verwechselung mit anderen Schadsymptomen möglich. b. übermäßige Bestockung im Herbst, längs der Drillreihe, gestauchte Pflanzen, Auswinterung, kürzere Ähren. Taube Ähren. Übertragung durch Zikaden. c. nesterweise oder teilflächig auf gleicher Fläche meist ab Frühjahr deutlich erkennbar. Hellgrüne Strichelsymptome an jungen Blättern und Gelbfärbung. Später nekrotisieren Ränder um die Strichel. Pflanzenwachstum ist reduziert.
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a. und b. Hafer in Zwischenfruchtmischungen oder Fruchtfolgen, in denen BaYDV auftreten kann ist ungünstig. Die Bedeutung ist sehr unterschiedlich: Von sporadisch befallenen Einzelpflanzen bis zu flächigem Befall. c. Resistente Sorten. |