Schneckenbekämpfung

Stand: 19.01.2024

Verschiedene Nacktschneckenarten (Graue Ackerschnecke, genetzte Ackerschnecke, Spanische Wegschnecke, Rote Wegschnecke) können in Getreide zu Schäden führen. Vor dem Auflaufen der Getreidepflanzen kann im Boden das quellende Korn und der Keimling befressen werden. Weizen ist die besonders gefährdete Getreideart. Später steht der oberirdische Fraß im Vordergrund, wobei der Schaden selten so groß ist wie in Winterraps. In feuchten Jahren besteht aber das Risiko des Massenauftretens. Besonders von Feldrändern, Hecken oder benachbarten Wiesen her ist eine Ausbreitung bei feuchten Bedingungen gegeben. Auch nach der Rapsernte und zu später Beseitigung des Ausfallrapses besteht über die grüne Brücke erhöhtes Ausbreitungsrisiko. Nichtwendende Bodenbearbeitung eventuell noch in Verbindung mit nicht ausreichend abgesetztem klutigem Saatbeet fördert durch vermehrte Hohlräume die Schneckenaktivität. Entsprechend ist auf solch gefährdeten Flächen besonders auf Schnecken zu achten. Intensive Stoppelbearbeitung nach Ernte, Walzen nach Saat erschwert Schneckenausbreitung. Kontrollen sollten bereits sofort nach der Saat beginnen: Mit über Nacht aufgelegten Folien oder feuchten Jutesäcken lässt sich das Vorhandensein von Schnecken schnell ermitteln bevor Schäden eingetreten sind. Schleimspuren oder Blattfraß sind zumeist nicht sofort erkennbar. Bei Befallsgefahr kann es häufig ausreichend sein, zwecks Einschränkung der Zuwanderung nur die Feldränder mit Schneckenkorn zu behandeln. Spezielle Schneckenkornstreuer sind meist besser als herkömmliche Düngerstreuer zur Ausbringung geeignet, da das Schneckenkorn dosierter und schonender ausgebracht wird, weil Mahlverluste im Streuer eher vermieden werden. Gute Verteilung ist deshalb wichtig, weil die Lockwirkung des Schneckenkorns je nach Schneckenart nur wenige cm beträgt. Bei Ausbringung/Handhabung der Mittel Schutzhaandschuhe (Pflanzenschutz) tragen. Mittel nicht in Häufchen auslegen. Verschüttetes Schneckenkorn-Granulat sofort zusammenkehren und entfernen.

Abbild einer Nachtschnecke

Auswahl an nassgepressten Schneckenkornmitteln in Wintergetreide

 

MittelWirkstoff,
Konzentration
in %
Aufwand-
menge
kg/ha
zugelassene
Anzahl der
Anwendungen
maximaler
Mittelaufwand
angegeben
Körner / m²AnwendungAuflagenlink zur Streutabelle
AxcelaMetaldehyd
4
73 30bis
Bestockungsende
NT 116
NT 665
Axcela Streutabelle
Limares TechnoMetaldehyd
5
72  bis
Bestockungsende
NT 870
NT 116
 
Ironmax Pro

Eisen III-Phosphat,

24,2

74 60ab SaatNT 116
NT 870

 
Ironmax Pro Streutabelle
Arinex

Metaldehyd,

6

62 40ab Auflaufen bei BefallsbeginnNT 116
NT 870
NT 772
Arinex Streutabelle
Delicia Schnecken-Linsen

Metaldehyd,

3

32 33ab Saat nach BefallsbeginnNT 116
NT 665
NT 672
NT 676
NT 870

Schneckenlinsen Streutabellen
 

 

Metarex Inov

Metaldehyd,

5

55 42nach Erreichen der
Schadschwelle
NT 116Metarex Inov Streutabellen
Metarex Duo

Metaldehyd

4

5517,5 kg/ha/Jahr nach Erreichen von Schadschwellen.

 
NT 665, NT 116,
NT 673, NT 870
 
Mollustop

Metaldehyd

3

33  nach BefallsbeginnNT 116, NT 665,
NT 672, NT 676,
NT 870
 
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Auflagen:

NT 116: Bei der Anwendung muss ein Eintrag des Mittels in angrenzende Flächen vermieden werden (ausgenommen landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzte Flächen).
NT 665: Nicht in Häufchen auslegen.
NT 672: Anwendung bis maximal 70 % Bodenbedeckungsgrad durch die Kulturpflanze.
NT 676: Verschüttetes Granulat sofort zusammenkehren und entfernen.
NT 870: Das Mittel ist giftig für Weinbergschnecken. Bei einem Vorkommen von Weinbergschnecken (Helix pomatia und Helix aspersa) darf das Mittel nicht angewendet werden