Insektizide in Wintergetreide

Stand: 02.09.2024

Einteilung der Insektizide in Wirkstoffklassen (IRAC)

Die Eingrenzung der Resistenzentwicklung bei Insektiziden muss das Ziel bleiben.

Pyrethroidresistenzen liegen in Deutschland bereits vereinzelt bei der Großen Getreideblattlaus und dem Getreidehähnchen vor. Von zunehmenden Minderwirkungen ist bei häufigem Gebrauch auszugehen. Auch gegen beißende Insekten wie Laufkäfer sind nur Pyrethroide zugelassen. Eine insektizide Beize gegen Laufkäfer und Brachfliege basiert ebenfalls auf einem Pyrethroid. Eine optimierte Resistzenzstrategie ist deshalb wegen begrenzt verfügbarer Mittelgruppen nur sehr eingeschränkt möglich. Neben den Pyrethroiden, die gegen Getreideblattläuse aus Resistenzaspekten nicht oder weniger genutzt werden sollten, stehen nur Teppeki und Pirimor G aus anderen chemischen Gruppen zur Verfügung und sollten gegen saugende Insekten eingeplant werden. Daher ist die Beachtung von Schadschwellen und damit die unnötige Anwendung von Insektiziden besonders wichtig für die Erhaltung der Wirkung.

Die Förderung und Schonung von Nützlingen wie der artenreichen Schwebfliegenfamilie trägt zur Reduzierung von Blattläusen bei. Auch die Larvern der Florfliege unterstützen die natürliche Schädlingsabwehr. Insektizide schädigen die Nützlingspopulation in unterschiedlichem Maße. Dies macht die Berücksichtigung der Schadschwellen um so wichtiger.

Tabelle tierischer Schaderreger in Getreide
Tabelle tierischer Schaderreger Blattläuse als Virusverktoren

F = Festsetzung einer Wartezeit durch Vorgabe des Anwendungszeitpunktes nicht erforderlich.

B1 = bienengefährlich;

B2 = bienengefährlich außer nach dem täglichen Bienenflug, max. bis 23 Uhr.
B3 = Aufgrund der durch die Zulassung festgelegten Anwendungen des Mittels werden Bienen nicht gefährdet.

B4 = nicht bienengefährlich.

T = giftig, T+ = sehr giftig (gilt für konzentriertes Produkt)
* = nicht eingestuft

Schadschwellen zur Läusebekämpfung in Getreide

Stadiumab ermitteltem Befall nach erfolgter Kontrolle
bis Ende Ährenschieben- 5920 - 30 % befallene Ähren oder Fahnenblätter 
bis Ende Blüte60 - 6960 - 70 % befallene Ähren oder Fahnenblätteroder 3 - 5 Läuse/Ähre
bis Milchreife70 - 79über 80 % befallene Ähren oder Fahnenblätter 
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