Stand: 28.05.2019
Änderungen von Standortbedingungen und Bewirtschaftung/Nutzung bewirken schnell Verschiebungen bei der Zusammensetzung des gewünschten Artenspektrums. (Optimal sind 60-70 % Gräser, 10-20 % Kleearten und 10-20 % Kräuter). Zur Staunässe neigende Böden, nicht optimaler pH- Wert und Nährstoffmangel sind weitere Faktoren, die negative Folgen auf die Qualität des Aufwuchses haben. Narbenschäden entstehen durch zu intensive Beweidung oder zu tiefe Einstellung von Mähwerken. Auch nach Herbizidbehandlungen können sich in entstandenen Lücken unerwünschte Gräser wie Jährige oder Gemeine Rispe und Quecke sowie Vogelmiere und Hirtentäschel entwickeln. Daher sind verbliebene wertvolle Gräser zu fördern oder/und eine Nach- oder Übersaat einzuplanen.
Folgende Unkräuter sollten nicht im Grünlandbestand geduldet werden und rechtfertigen eine Herbizidbehandlung :
Scharfer Hahnenfuß, Sumpfschachtelhalm, Herbstzeitlose, Weißer Germer (Giftpflanzen);
Brennesseln, Binsen und Stumpfblättriger Ampfer (kaum Futterwert);
bei massivem Auftreten Wiesenkerbel und Löwenzahn (geringe Anteile sind erwünscht).
Tabelle, Grünlandherbizide für Flächenanwendung
Herbizide | klee- schonend |
Aufwand- menge in l/kg/ha |
Wirk- stoff(e) |
max. An- wen- dung |
Horst-o. Einzel- pflanzen behand- lung |
Ampfer | Bären- klau |
Bin- sen |
Bren- nessel |
Distel | Giersch | Hahnen- fuß |
Huf- lattich |
Jakobs- kreuz- kraut |
Löwen- zahn |
Schach- tel- halm |
Schaf- garbe |
Sumpf- dotter- blume |
Wege- rich |
Vogel- miere |
Warte- zeit in Tagen |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Garlon |
nein | 2,0 | 150 Fluroxypyr + 150 Triclopyr |
1x | ja, 4,0 %ig spritzen |
xx | xx | x | xxx Mai-August |
xx | x | x | xx | x | xxx | x | xx | xx(x) | 14 | ||
Harmony SX | ja | 0,045 | Thifensulfuron | 1x | ja, 0,375 g/l Streichen; 0,15 g/l Spritzen |
xxx volle Rosette |
xx | xx | 14 | ||||||||||||
Taipan** | nein | 2,0 | Fluroxypyr | 1x | xx volle Rosette |
x | x | xx | xx | 21 | |||||||||||
Lodin | nein | 2,0 | Fluroxypyr | 1x 2,0 oder 2x 1,0 |
xx volle Rosette |
x | x | xx | xx |
3 bei Beweidung; 5 bei Schnittnutzung; |
|||||||||||
Ranger | nein | 2,0 | Triclopyr + Fluroxypyr |
1x | Streich- ver- fahren 4 %ig |
xxx volle Blatt- rosette, vor Blüte |
xx | x | xxx 20-30 cm |
xx | x | x | xx | x | xxx volle Blatt- rosette, vor Blüte |
x | xx | xx(x) | 14 | ||
Simplex Auflagen: s.Simplex Anwendung |
nein | 2,0 | Fluroxypyr + Amino- pyralid |
1x | ja, 1%ig; Ampfer im Streich- verfahren 6 %ig |
xxx volle Rosette |
x | x | xxx 20-30 cm |
xxx 20-30 cm |
x | xx vor Blüte |
xxx | xxx bestes Mittel |
xxx vor Blüte |
xxx | xx | xx(x) | 7 | ||
U 46 M-Fluid, Lotus MCPA, MCPA 500 |
nein | 2,0 | MCPA | 1x | - | - | - | xx | - | xx 20-30 cm |
- | xx | x | xx(x) Blätter entwickelt, Blüten-knospen bilden sich |
xx 30 cm, Wedel entfaltet |
xxx Mai-Aug |
x | 14 | |||
Salvo Plus; U 46 D Fluid; Lotus 2,4 D |
nein | 1,5 | 2,4 D | 1x | - | - | xx | xx | - | - | - | - | xx(x) | - | - | - | xxx | (x) | 14 |
* = im Ansaatjahr frühestens 3 Monate nach Aussaat.
** = Zulassung abgelaufen.
Von den tierischen Schädlingen sind Feldmäuse auf jeder Grünlandfläche zu finden. Sie führen zu oberirdischen, meist begrenzten Fraßschäden. Hohe Populationsdichten halten meist nur für wenige Wochen an, dann folgt ein starker Rückgang der Dichte.
Wühl- oder Schermäuse befressen unterirdisch Pflanzenwurzeln und sind an oberirdisch flachen Erdhügeln erkennbar.
Maulwürfe stören durch den Erdaufwurf, der bei Schnittnutzung gerade zum 1. Schnitt zu Futterverschmutzungen führen kann.
Gegen Feldmäuse und Schermäuse stehen Rodentizide mit den Wirkstoffen Zinkphosphid und Aluminiumphosphid für den Einsatz mit Legeflinte zur Verfügung. Offenes, oberflächiges Ausbringen ist verboten. Bekämpfungen sind jedoch in den seltensten Fällen im Grünland sinnvoll und notwendig.
Der Maulwurf unterliegt dem Artenschutz und darf nicht bekämpft werden.