In lückigen Beständen, z.B. aufgrund schlechter Vorwinterentwicklung oder Frostereignissen, kann der Raps zu Vegetationsbeginn Konkurrenz durch Unkräuter bekommen. Die Notwendigkeit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, muss dann zu Vegetationsbeginn getroffen werden und eine eventuelle Bekämpfung zeitnah erfolgen. Klette, Kamille und Kornblume lassen sich noch ausreichend bekämpfen, Kornblume kaum und Storchschnabel nicht mehr.
Problemunkräuter wie Stiefmütterchen, Klatschmohn, Kornblume, Storchschnabel, Hellerkraut und Hirtentäschel sind in Getreide meist billiger und sicherer bekämpfbar.
Die Gräserbehandlung muss früh zu Vegetationsbeginn erfolgen, auch wenn die Temperaturen noch niedrig sind. Nur dann werden die Ungräser ausreichend von der Spritzbrühe benetzt. Bei niedriger rel. Luftfeuchte und damit einhergehender stark ausgebildeter Wachsschicht (während eines Hochdruckgebietes) keine Reduzierung der Aufwandmenge vornehmen. Auch die Unkrautbekämpfung muss kurz nach Vegetationsbeginn durchgeführt werden, da sonst der Kulturbestand die Unkräuter abdeckt. Lontrel und Effigo müssen bis spätestens zum Knospenstadium eingesetzt werden. Dann sind die Blütenknospen noch von den obersten Laubblättern dicht umschlossen. Später ist mit Schäden an der Kultur zu rechnen. Tankmischungen mit Wachstumsregulatoren sind möglich, meist ist deren Einsatz aber erst nach dem optimalen Herbizidtermin sinnvoll.