Tierische Schaderreger / Virosen an Wintergerste

Befall mit Gelbmosaikvirus BaYMV, bodenbürtig
Strichelsymptome durch Gelbmosaik BaYMV
Gelbverzwergungsvirus BaYDV nesterweise

Stand: 22.01.2024

Wegen vermehrten Mulchsaaten allgemein Zunahme von Feldmäusen und wegen Ausdehnung des Maisanbaus und des Zwischenfruchtanbaus Zunahme von Virosen.

Schaderreger Auftreten Schaden Bekämpfung Hinweise
Feldmäuse Mulch - u. Direktsaaten,
neben Grünland- u. Brachflächen,
Wegrändern
Ausdünnung der 
Bestände
Giftweizen;
u.a zinkphosphidhaltige Mittel
Auflagen beachten.
Stoppelbearbeitung .
auf verdeckte Ausbringung achten
um Aufnahme durch Vögel u.a 
Tiere zu vermeiden.
Sitzkrücken für Greifvögel aufstellen
Gelbmosaikvirus        BaYMV                             und                                              
BaMMV und BaMMV - 2
bodenübertragbar

Aus Boden mit langjährigem Gerstenanbau. Bodenbürtiger Pilz überträgt Virus. Ausbreitung auf Fläche in Bodenbearbeitungsrichtung und Verschleppung mit Bearbeitungsgeräten. Bodenvernässung begünstigt Symptomentwicklung. reduziertes Pflanzenwachstum, reduzierter Ertrag virusresistente Sorten, bei guter N-Düngung und wüchsiger Witterung wachsen Symptome teils aus. gute Bodenstruktur reduziert Symptomausbildung

Gelbverzwergungsvirus 
der Gerste (BYDV-PAV)
durch Läuse
übertragen

bei Frühsaaten und
warmen Herbsttemperaturen
mit starkem Läuseauftreten in angrenzendem Mais/Ausfallgetreide.
im Herbst bei Starkbefall an Gerste Vergilbungen, an Weizen, Triticale und Roggen Rötungen.
Sonst ab März Vergilbungen von Blattspitzen, streifige Vergilbung der Blätter, Zwergwuchs,
gelbe Pflanzennester, die zunehmend größer werden. Bei Spätinfektionen im Frühjahr färben Fahnenblätter rot.
Verringertes Wurzelwachstum. Weniger Ähren, geringeres TKG.

Keine insektiziden Beizen vorhanden. Gegen Vektor Läuse mit Teppeki. Möglichst wegen Resistenzrisiko nicht mit Pyrethroiden.

Resistente/tolerante Sorten

Frühsaaten vermeiden; besonders in wärmeren Lagen oder angrenzend an grüne Brücken mit Zwischenfrüchten und Rauhafer, Ausfallgetreide. Ausfallgetreide vernichten.
Mais ist Wirtspflanze.

Weizenverzwergungsvirus   (WDV)
durch Zikaden                
übertragen                   

bei trocken -. warmer Herbstwitterung und starkem Läuseauftreten in angrenzendem Mais/Ausfallgetreide nesterweise gestauchte Pflanzen mit fleckigen Blättern schon im Herbst und starker Bestockung

Vektor Zikaden schlecht bekämpfbar, bei  Bedarf mit Insektiziden

Frühsaaten vermeiden. Besonderes Risiko in wärmeren Lagen und angrenzend an "grüne Brücken"

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